Orthopädische Erkrankungen
Orthopädische Erkrankungen betreffen den Bewegungs- und Stützapparat, d.h. Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Vor allem Beschwerden an der Wirbelsäule sind in der Gesellschaft häufig vertreten. Über Rückenschmerzen klagt ein Großteil der Beschäftigten in Deutschland. Rückenschmerzen sind auch ein sehr häufiger Grund für Arbeitsunfähigkeit.
Ursachen für orthopädische Erkrankungen
Ursachen für orthopädische Erkrankungen sind nicht immer leicht zu finden. Einseitige Haltungen und Belastungen, unverteilte Gewichtsverlagerungen, nicht ausreichende körperliche Aktivität, stundenlanges einseitiges Sitzen, Über- und Fehlbelastungen (eine Schonhaltung kann auch zu einer Fehlbelastung führen), Hochintensive, repetitive Belastungen, Unfälle, Traumata, stumpfe Verletzungen, (Sport)-verletzungen beispielsweise durch zu hohe Trainingsdosierungen und -intensitäten, falsch ausgeführte Übungen, zu wenig Erholungsphasen und viele weitere Faktoren können zu orthopädischen Erkrankungen führen.
Typische Erkrankungen
Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung und ist das Ergebnis einer Unausgeglichenheit zwischen Belastung und Belastbarkeit. Die Ursachen für eine Arthrose sind allerdings sehr unterschiedlich.
Die Osteoporose ist ein pathologischer Knochenschwund des organischen und mineralisierten Knochens. Die Knochenfestigkeit ist unzureichend, die Dichte und Qualität des Knochens nimmt ab. Das Frakturrisiko ist erhöht.
Neben Erkrankungen der Wirbelsäule belasten uns viele weitere Erkrankungen, vor allem Schultergelenkbeschwerden oder Erkrankungen des Kniegelenks sind in der Gesellschaft häufig zu finden.
Behandlung und Therapie
Grundsätzlich gilt: Die Therapiemöglichkeiten richten sich nach dem individuellen Erkrankungs- und Beschwerdebild. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über entsprechende Behandlungsmöglichkeiten. Generell sind Massagen, Physiotherapie, Krankengymnastik, Kälte- oder Wärmeanwendungen und entsprechenden Medikamente die Mittel zur Wahl. Auch Sitzkissen für Personen, die täglich überwiegend sitzen, als Unterstützung für die Wirbelsäule können helfen. Zudem werden orthopädische Schuhe oder Einlagen, bei Fehlstellungen der Füße, sowie ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz als Lösung eingesetzt.
Besser als jedes Medikament - Die große Bedeutung eines aktiven Lebensstils
Ein aktiver Lebensalltag und Bewegung tun uns gut, das wissen wir alle. Aber wie sehen die positiven Effekte auf unseren Bewegungsapparat denn nun wirklich aus?
Durch Bewegung und Krafttraining können schwache Muskeln gezielt aktiviert und gestärkt werden. Steife Gelenke können mobilisiert werden, Verspannungen werden gelöst. Krafttraining stärkt Sehen und Bänder, die Knochendichte wird erhöht, Muskeln werden besser durchblutet und unser Bewegungsapparat wird schlicht und ergreifend leistungsfähiger und widerstandsfähiger.
Die Bewegungsempfehlung für Erwachsene beträgt mindestens 150 Minuten moderate Intensität oder 75 Minuten intensive körperliche Bewegung sowie muskelkräftigende Übungen an mindestens zwei Tagen in der Woche. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Trainingsempfehlungen, die für Sie passend sind.
Empfehlungen für den Arbeitgeber
Es gilt, Risikofaktoren zu erkennen und Risiken vorzubeugen. Präventive Maßnahmen sollen die individuellen Lebens- und Arbeitsumgebungen so gestalten, dass sie sich gesundheitsfördernd auf das jeweilige Individuum auswirken. Maßnahmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sind auf diese Handlungsfelder ausgerichtet. Die Handlungsweisen im BGM sind vielfältig. Wir bieten zahlreiche Analysen und Beratungen rund um die Themen Rückendiagnostik, Wirbelsäulenvermessung, Lauf- und Gehtraining und EMG-Muskeltonusmessung an. Dabei beraten wir Sie über den individuellen IST-Zustand und sprechen anschließend über die Auswertungen und mögliche Handlungsempfehlungen.
Tipps zur Vorbeugung
- Ergonomische Arbeitsplätze mit höhenverstellbaren Schreibtischen sowie komfortable und orthopädisch sinnvolle Bürostühlen
- Aktive, bewegte Pausen anbieten
- Pausenräume mit Übungsmöglichkeiten und/oder Übungsgeräten zur Verfügung stellen
- Vermeidung von zu hohen und einseitigen Belastungen
- Schulungen, Fachvorträge, Workshops oder entsprechende Fortbildungsmöglichkeiten anbieten
- Abwechslungsreiche Arbeitsvorgänge ermöglichen
- Individuelle Beratung zur Verfügung stellen
Aktive, bewegte Pausen
Der Sinn einer aktiven und bewegten Pause besteht darin, auch im Arbeitsalltag etwas für die eigene Fitness zu tun. Das Herz-Kreislauf-System wird angeregt, die Durchblutung wird gefördert, das Gehirn nimmt vermehrt Sauerstoff auf, was sich auch positiv auf die Gehirnleistung auswirkt. Die Muskeln werden gelockert sowie entlastet und der Stoffwechsel wird angeregt. Einfache und wirkungsvolle Übungen für ein paar Minuten können schon ausreichen.
Beispiele einer bewegten Pause
- Bürogymnastik, kleine Dehneinheiten vor dem Schreibtisch
- Sportliche Challenges einbinden: z.B. “Wer schafft mehr Liegestütze, oder Hampelmänner innerhalb von zwei Minuten?”
- Alle Muskelgruppen aktivieren: z.B. stellen Sie sich mit allen Mitarbeitenden in einem Kreis auf. Jeder Mitarbeitender muss eine Übung zu jeweils einer Muskelgruppe vormachen. Alle anderen machen die Übung nach.