Wie entstehen Gewohnheiten? Der Mensch als Gewohnheitstier
Menschen möchten energiesparend leben. Unser Gehirn ist danach bestrebt, Handlungen auszuführen, die uns bekannt sind und die sozusagen automatisch ablaufen. Dadurch muss das Gehirn weniger arbeiten und weniger Energie aufwenden. Gewohnheiten sind routinierte Handlungsweisen, automatisierte Programme und Routinen, die wir im Alltag durchlaufen. Sowohl Denk-, Gefühlsgewohnheiten als auch Verhaltensgewohnheiten bestimmen unseren Alltag.
Auf der einen Seite erweisen sich Gewohnheiten als sehr praktisch. Durch automatisierte Handlungsweisen können wir effektiv arbeiten, ohne gezielt jedes Mal aufs Neue darüber nachzudenken, wie wir eigentlich vorgehen müssen. Gewohnheiten erleichtern unser Leben, unsere Denk-, Verhaltens-, und Arbeitsweisen enorm. Gewohnheiten werden in den Basalganglien, einem Teil unseres Gehirns gespeichert. Beispielsweise haben wir irgendwann in unserem Leben einmal gelernt, bei einer roten Ampel zu warten. Wird unser Gehirn mit einem bestimmten Auslöser konfrontiert, werden die entsprechenden Gewohnheiten abgerufen. Sehen wir beispielsweise eine rote Ampel müssen wir nicht erst überlegen, dass wir nicht drüber gehen dürfen. Die erlernte Gewohnheit ist tief in uns verankert. Auf der anderen Seite haben Gewohnheiten eine gewisse Macht über uns. Haben wir einmal eine Gewohnheit etabliert, fällt es uns schwer diese wieder abzulegen. Gewohnheiten können uns täuschen und irreleiten. Dadurch, dass wir immer wieder in dieselben Muster verfallen, fällt es uns manchmal schwer Situationen neutral zu bewerten oder neue Sichtweisen und Handlungsweisen zu erleben. Gewohnheiten, die wir am liebsten sofort ablegen würden, verschwinden allerdings nicht von alleine.
Warum fällt es uns so schwer von alten Gewohnheiten und Mustern loszukommen und neue, gesunde Gewohnheiten aufzubauen?
Um nicht erwünschte Gewohnheiten abzulegen und neue wünschenswerte einzuführen ist viel Durchhaltevermögen, Übung und Motivation von Nöten. Gewohnheiten sind mit einer gewissen Sicherheit und einer Bedürfnisbefriedigung verknüpft, es ist daher nicht einfach sie abzuschalten. Gewohnheiten geben uns ein sicheres Gefühl, durch bekannte Abläufe werde potenzielle Risiken minimiert. Da wir die Handlungsweisen ja schon kennen, können wir uns in Sicherheit wiegen, dass die bekannten Handlungen erneut zu einem positiven Ergebnis führen. Daher bedarf es die Schaffung neuer Anreize, die ebenfalls Sicherheit und Bedürfnisse erfüllen.
Gesunde Gewohnheiten führen zum Erfolg
Haben wir erst einmal erstrebenswerte Angewohnheiten erlernt, können sie unseren Alltag enorm vereinfachen und sind sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeitende eine Win-Win-Situation. Während Überforderung am Arbeitsplatz zu Leistungsabfällen führt, ruft eine gesunde Unternehmensführung zahlreiche Vorteile hervor und führt zu einem Wettbewerbsvorteil. Eine gesundheitsfördernde Unternehmenskultur erhöht die Attraktivität des Arbeitgebers. In der Gesellschaft gewinnen gesundheitsfördernde Verhaltensweisen immer mehr an Bedeutung und das Bewusstsein über die Verantwortung der eigenen Gesundheit wird erfreulicherweise immer größer. Erfolgsversprechende Gewohnheiten können ein strukturierter Tagesablauf, regelmäßige Weiterbildungen, konkrete Zielsetzungen, Prioritätensetzung, die Vermeidung von Überforderung sowie die Bewältigung neuer, unbekannter und abwechslungsreicher Aufgaben, um neue Erfahrungen zu sammeln, sein. Die Schaffung einer positiven und zielführenden Atmosphäre ist wichtig, um nicht in alte Muster zu verfallen. Alle Personen sollten in die Umsetzung integriert werden.
Gesundheit ist Zukunft - Gesundheitsgewohnheiten der Belegschaft
Gesunde Angewohnheiten fördern das Selbstwertgefühl. Unser Wohlbefinden hängt davon ab, ob wir gesund sind und ob wir uns gesund fühlen. Wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass wir uns gesund verhalten und uns weiterentwickeln, fühlen wir uns gut. Die Vorteile einer vollwertigen und abwechslungsreichen Ernährung schützt den Körper vor Umweltbelastungen und Stress. Sie dient als langfristige Gesundheitsvorsorge. Nährstoffreiche Gerichte im Arbeitsalltag können Müdigkeit und das bekannte Mittagstief vorbeugen. Bewegung sollte in den Arbeitsalltag integriert werden. Aktive und bewegte Pausen können dabei helfen- Das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt und das Gehirn wird durchblutete, wodurch sich die Konzentration erhöht. Sportangebote sollten gefördert werden. Dabei können Pausenräume mit Übungsmöglichkeiten und/oder Übungsgeräten zur Verfügung gestellt werden. Kleine sportliche Wettkämpfe wie eine “Plank-Challange” unter den Mitarbeitenden bieten beispielsweise einen spaßigen Anreiz für Bewegung. Pausenzeiten sollten unbedingt andauern eingehalten werden. Soziale Interaktion fördert das psychische Wohlbefinden, MitarbeiterInnen fühlen sich tendenziell wohler, wenn das Arbeitsumfeld durch Freundschaften und positive Beziehungen geprägt ist. Anerkennung, Loyalität, Vertrauen sind Kriterien dafür, dass sich Mitarbeitenden in Unternehmen wohlfühlen und ihr volles Potenzial entfalten können. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden im Unternehmen ist ausschlaggebend darüber, wie erfolgreich sie arbeiten können. Etablierte Gewohnheiten im Unternehmen sorgen dafür, dass das Arbeitsumfeld von Positivität geprägt ist.
Maßnahmen wie Ernährung, Bewegung, Stressmanagement, Entspannung, Herzkreislauf und viele weitere werden im betrieblichen Gesundheitsmanagement und in der betrieblichen Gesundheitsförderung sowohl praktisch als auch theoretisch vertieft. Sie geben den Weg vor und vereinfachen die Umsetzung gesunder Gewohnheiten. Das breite Themenspektrum umfasst alle wichtigen Gesundheitsfördernden Aspekte für eine vielversprechende und nachhaltige Mitarbeitergesundheit und Arbeitszufriedenheit im Unternehmen. Dabei liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Umsetzung der genannten Maßnahmen.
Tipps, um Gewohnheiten aufzubauen
- Bewusstsein herstellen über die Gewohnheiten, die abgelegt werden sollen und über die, die aufgebaut werden möchten
- Genaue Zielsetzung definieren und festhalten
- Mögliche Auslöser festhalten, die die Umsetzung erschweren könnten
- Erfolge aufschreiben
- Checklisten/To do-Listen führen
- Reize schaffen und Belohnungen einführen
- Kleine Schritte führen zum langfristigen Ziel
- Rückschläge in Kauf nehmen und sich dadurch nicht entmutigen lassen. Durchhaltevermögen ist gefragt