Führungskräfte als Vorbilder für ein resilientes Selbstmanagement
Sich selbst managen und führen, Eigenmotivation herstellen, persönlichesWachstum und Zeitmanagement - Selbstmanagement ist durch viele Faktoren geprägtund kann für jeden Menschen anders aussehen. Selbstmanagement ist sowohl privatals auch im Beruf der Grundbaustein für einen erfolgreichen Alltag. Dabeifragen wir uns: Wie kann ich mit der Zeit und den Ressourcen, die mir zurVerfügung stehen, so effizient wie möglich arbeiten, meine Ziele verfolgen undmich so organisieren, dass es mich selbst erfüllt und glücklich macht?
Selbstmanagementkompetenzen und Resilienz
Grundsätzlich beschreibt Selbstmanagement eine gewisse Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, sodass man für sich selbst sorgen kann und das eigene Leben erfolgreich organisiert. Theoretisch kann Selbstmanagement mit. der Work-Life-Balance verglichen werden, jedoch ist es noch viel mehr als das.Selbstmanagement fördert die persönliche Entwicklung und das Wachstum. EffizientesArbeiten auf beruflicher und privater Ebene bedeutet, einen Einklang mit den eigenen Bedürfnissen zu erreichen, sodass man seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und erfüllen kann. Selbstmanagement ist nicht einfach. Es erfordert immer wieder Arbeit.
Management im Unternehmen - Führungskräfte als Vorbilder
Führungskräfte sind Entscheidungsträger, sie müssen planen, organisieren, führen und kontrollieren. Sie bestimmen die Zielrichtung, wählen Strategien aus, legen zukünftige Handlungswege fest, verteilen Ressourcen und lösenProbleme. Die Aufgabenfelder sind weitreichend. Wie Führungskräfte dieseAufgabenfelder durchführen, hängt vom jeweiligen Führungsstil ab. Führungsstile sind sich wiederholendes Verhaltensmuster. Sie können beispielsweise kontrollierend, kooperativ, lenkend oder motivierend sein. Es lassen sich viele verschiedene Führungsstile ausmachen. Die klassischen Führungsstile nach Kurt Lewin (1939) sind der autoritärere Führungsstil, der kooperative bzw. demokratische Führungsstil und der Laissez-faire Führungsstil. Die beschriebenen Führungsstile sind bereits überholt und gelten allein für sich genommen nicht zielführend. In den meisten Fällen findet eine Mischung mehrereFührungsstile statt. Daneben gibt es weitere Führungsstile, modernere Ansätze sind der Transformationale und Transaktionale Führungsstil.
Beim Transformationalen Führungsstil werden Werte,Einstellungen und Wünsche der Mitarbeitenden verändert. Die Führungskräfte glaubt selbst an diese Werte und lebt diese vor, wodurch sie sich auf dieMitarbeitenden übertragen. Die Führungskraft ist Vorbild, sie unterstützt, motiviert, inspiriert und regt intellektuell an. Dieser Führungsstil wird heutzutage gerne gesehen und ist in vielen Unternehmen etabliert. Beim Transaktionalen Führungsstil verdeutlicht die Führungskraft die erwartetenLeistungen. Im Vordergrund steht ein gewisser Austausch zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft. Erfüllt der Mitarbeitende die Erwartungen wird er belohnt.
Führungskräfte sind Vorbilder für Mitarbeitende und stehen repräsentativ mit ihren Werten und Verhaltensweisen für das Unternehmen. DasManagement wirkt sich auf die Motivation und Leistung der Mitarbeitenden aus aber auch auf die Selbstorganisation. Die Ressourcen und Mittel, dieMitarbeitende mit auf den Weg bekommen, tragen im Berufsalltag wesentlich dazu bei, wie sie sich selbst managen können.
Anregungen zum Selbstmanagement
- GuteKommunikationskompetenzen
- Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen
- Aufgabenverteilung (Über- und Unterforderung vermeiden), Teameinteilung
- Feedback einholen
- Erfolge belohnen
- Anreize schaffen (Neues Lernen und Erfahrungen sammeln durch Workshops und Fortbildungen)
- Intrinsische Motivation steigern
- Prioritäten setzen
- Entscheidungen treffen
- Zeiteinteilung
- Überblick verschaffen
- Inspirationfinden
- KleineSchritte gehen, aber das langfristige Ziel stets im Auge behalten
- Multitasking vermeiden
- Fokussierung trainieren
- SchonenderUmgang mit Perfektionismus
- Wichtige Dinge zuerst erledigen, Prokrastination verhindern
Natürlich spielt der Gehalt den entscheidendsten Faktor. Neben der Schaffung von Anreizen, Aufstiegschancen etc., sollte aber auch die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden gefördert werden. Ein positives Betriebsklima kann die Motivation für Eigeninitiative und Engagement fördern. Schenken Sie Ihren Mitarbeitenden Vertrauen, delegieren Sie ohne ständig Kontrolle auszuüben, legen Sie Erwartungen offen und schaffen Sie eine erfolgsversprechende Fehlerkultur.
Warum spielt Selbstmanagement auch im Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine Rolle? Selbstmanagement ist auch für die psychische Gesundheit und mentale Stärke sehr wichtig, um innerer Unruhe und negativen Gedanken entgegenzuwirken. Es kann sich auf unsere Schlafgesundheit, Bewegung oder aber auch auf unser Essverhalten auswirken. Ein ungünstiges Selbstmanagement könnte negative Folgen nach sich ziehe und Schlafstörungen, Burnout oder schnelle Reizbarkeit begünstigen. Manchmal schwirren uns auch nach Feierabend noch viele unsortierte Gedanken im Kopf herum. Wenn wir mit unserer Selbstorganisation zufrieden sind, können wir abends besser abschalten und zur Ruhe kommen.
5 Methoden für effektives Selbstmanagement
Neben den altbewährten To-Do Listen können weitere Techniken helfen, um Zielsetzungen zu definieren, Strukturen zu finden, Zeitmanagement zu planen sowie Prioritäten zusetzen.
1. ALPEN-Methode (n. Lothar Seiwert)
Planung
A: Aufgaben notieren
L: Länge der Aufgaben einschätzen
P: Pufferzeit einplanen
E: Entscheidungen treffen (ggf.nach Wichtigkeit)
N: Nachkontrolle
2. ABC-Analyse (n. H. Ford Dickie)
Prioritätensetzung
1.) Sehr wichtig
2.) Wichtig
3.) Weniger wichtig
3. Pareto-Prinzip (n. Vilfredo Pareto)
Effizienzsteigerung und Prioritätensetzung
Die “80-20 Regel” besagt, dass mit nur 20% Einsatz 80% des Ergebnisses erreicht werden kann. Konkret heißt das, dass 20% des Zeiteinsatzes zu 80% des Ergebnisses führen kann und umgekehrt führen 80% Zeiteinsatz zu 20% des Ergebnisses. Bei richtiger Prioritätensetzung können demnach mehr Aufgaben in einem geringeren Zeitaufwand erledigt werden.
4. SMART-Technik (n. Peter Drucker)
Zieldefinierung, Zielerreichung
Die SMART-Methode ist mit Sicherheit eine der bekanntesten Methoden, wenn es um das Formulieren von Zielen geht. Achten Sie bei der Formulierung auf folgende Punkte:
S: Spezifisch (das Zielkonkretisieren)
M: Messbar (Messgrößenbestimmen)
A: Attraktiv (Freude zurZielerreichung herstellen)
R: Realistisch (Über- oderUnterforderung vermeiden)
T: Terminiert (Zeitplanerstellen, Deadline setzen)
5. Pomodoro-Technik (n. FrancescoCirillo)
Produktivitätssteigerung, Fokussierung - die Pomodoro-Technik empfiehlt regelmäßige Pausen, im besten Fall alle 25 Minuten. Daher erfolgt eine Arbeitseinteilung in Zeitblöcke, die jeweils 25 Minuten gehen. Planen Sie im ersten Schritt die anstehenden Aktivitäten. Achten Sie dann darauf Ablenkungen zu vermeiden und sorgen Sie für eine ruhige Arbeitsatmosphäre. Nun folgt 25 Minuten Arbeitszeit. Stellen Sie sich am besten einen Timer. Nach 25 Minuten sollten Sie sich 5 Minuten Pause gönnen, in denen Sie bestenfalls aufstehen, sich bewegen oder etwas Trinken. Nach 4 Runden a 25 Minuten sollten Sie eine längere Pause von mind. 20 Minuten machen.